Der Betrug mit falschem technischen Support, der Sie sehr teuer zu Stehen kommen kann

Der Betrug mit falschem technischen Support, der Sie sehr teuer zu stehen kommen kann

Computerbetrug entwickelt sich ständig weiter und nutzt jede noch so kleine Schwachstelle aus, um Benutzer in die Falle zu locken. Ein Beispiel dafür ist der Betrug mit gefälschter Fehlerbehebung, der in beunruhigender Weise zunimmt. Plötzlich erscheinen schwarze Bildschirme und alarmierende Nachrichten, die die Opfer dazu auffordern, einen angeblichen technischen Support zu kontaktieren. Hinter dieser Inszenierung verbergen sich organisierte Cyberkriminelle, die die Kontrolle über die Geräte übernehmen, um Geld zu erpressen und persönliche Daten zu kompromittieren. Angesichts dieser Bedrohung ist es von entscheidender Bedeutung, ihre Vorgehensweise zu verstehen und die richtigen Reflexe anzunehmen.

Der neue Betrug, der Bankkonten leert

Der Betrug mit falscher Computerhilfe beruht auf einer einfachen, aber äußerst effektiven Strategie: Es wird ein kritischer Computerausfall vorgetäuscht, um den Benutzer dazu zu bringen, einen falschen technischen Support zu kontaktieren. Der Angriff beginnt damit, dass der Computer mit Malware infiziert wird, die der Benutzer versehentlich heruntergeladen hat. Dieses Programm verursacht dann einen Bildschirmabsturz oder zeigt eine alarmierende Meldung an, die auf ein schwerwiegendes Problem hinweist, wie z. B. einen kritischen Systemfehler oder eine fortgeschrittene Virusinfektion.

Die betrügerische Nachricht fordert den Benutzer dann auf, eine Telefonnummer anzurufen, die als offizieller technischer Support (Microsoft, Apple, Google usw.) ausgegeben wird. Sobald die Verbindung hergestellt ist, versucht ein angeblicher Techniker, über eine Fern-Computer-Support-Software wie AnyDesk oder TeamViewer die Kontrolle über den Computer zu übernehmen. Das Endziel ist es, Geld für einen gefälschten Reparaturservice zu verlangen oder Schadsoftware zu installieren, um sensible Daten (Bankverbindungen, Passwörter, persönliche Dokumente) zu stehlen.

Anatomie eines Angriffs: vom ersten Kontakt bis zum Betrug

Der Betrug mit vorgetäuschter Computerpannenhilfe folgt einem klaren Ablauf, um die Nutzer zu täuschen, indem sie ihr mangelndes technisches Wissen und ihre instinktive Reaktion auf eine Notsituation ausnutzen. Ein typischer Angriff läuft folgendermaßen ab

Schritt 1: Infektion und Anzeige der Warnmeldung

Alles beginnt damit, dass eine bösartige Software auf den Computer des Opfers gelangt. Der Benutzer hat sie möglicherweise unwissentlich nach :

  • Auf eine betrügerische Werbung geklickt haben, die vorgibt, einen Virus auf ihrem Gerät zu erkennen.
  • Ein als legitimes Update einer beliebten Software (Browser, Videoplayer, Antivirusprogramm) getarntes Programm heruntergeladen haben.
  • Das Öffnen eines infizierten Anhangs in einer Phishing-E-Mail, die vorgibt, von einem vertrauenswürdigen Unternehmen zu stammen.
Betrug mit gefälschtem technischen Support: Der schwarze Bildschirm, der Sie teuer zu Stehen kommen kann

Die Nachricht ist so gestaltet, dass sie eine sofortige Reaktion hervorruft. Sie behauptet, dass das System stark infiziert ist oder dass ein kritischer Fehler persönliche Daten gefährdet. Der Ton ist alarmierend und betont, dass dringend etwas unternommen werden muss, da sonst irreversible Folgen drohen. Um den Betrug glaubwürdiger zu machen, zeigt der Text ein Logo, das den Logos großer Technologieunternehmen wie Microsoft, Apple oder Google nachempfunden ist, und fordert das Opfer auf, sich über eine hervorgehobene Telefonnummer mit dem technischen Support in Verbindung zu setzen. Diese Inszenierung erweckt den Eindruck eines offiziellen Supports und macht den Betrug besonders effektiv.

Schritt 2: Psychologische Manipulation und Aufforderung zum Anrufen

Angesichts dieser beunruhigenden Warnung wählt der Benutzer in Panik die angezeigte Nummer, da er davon überzeugt ist, dass er schnell handeln muss, um den Verlust seiner Dateien oder die Zerstörung seines Systems zu verhindern. Sobald der Anruf zustande gekommen ist, wird er von einem falschen Techniker mit beruhigendem und professionellem Tonfall begrüßt. Dieser stellt sich als Mitarbeiter des technischen Supports eines großen Unternehmens vor und erklärt ruhig, dass die Situation kritisch sei, er sie aber lösen könne, wenn bestimmte Schritte sofort befolgt würden.

In diesem Stadium ist die psychologische Manipulation von entscheidender Bedeutung. Der Betrüger spielt geschickt mit der Angst und der Dringlichkeit, um das Opfer daran zu hindern, einen Schritt zurückzutreten. Er verwendet eine Fachsprache, die für einen unbedarften Nutzer unverständlich ist, und betont die Notwendigkeit eines sofortigen Eingreifens. Er kann dem Opfer auch schmeicheln, indem er betont, dass es den richtigen Reflex hatte, schnell anzurufen, um die Vorstellung zu verstärken, dass es in guten Händen ist. Ziel ist es, ein Klima des Vertrauens aufzubauen, das ausreicht, damit das Opfer bereit ist, die Anweisungen zu befolgen, die ihm anschließend gegeben werden.

Schritt 3: Übernahme der Kontrolle und Durchführung des Betrugs

Sobald das Opfer Vertrauen gefasst hat, fordert der Betrüger es unter dem Vorwand, eine gründliche Diagnose des Problems durchführen zu wollen, auf, eine Fernsteuerungssoftware zu installieren. Programme wie AnyDesk, TeamViewer oder LogMeIn werden häufig verwendet, da sie den vollen Zugriff auf den Computer ermöglichen, als ob der Betrüger physisch vor dem Bildschirm säße. Sobald die Installation abgeschlossen ist, beginnt der falsche Techniker mit der Simulation eines Eingriffs. Er öffnet Befehlsfenster, zeigt Systemdateien an, indem er sie als Viren darstellt, und gibt vor, Scans durchzuführen, um den Eindruck echter Fachkenntnis zu erwecken.

Alles ist darauf ausgelegt, die Vorstellung zu verstärken, dass der Computer schwer beschädigt ist und nur durch fachmännisches Eingreifen wiederhergestellt werden kann. An dieser Stelle kündigt er an, dass es eine Lösung gibt, die jedoch die Installation eines Antivirenprogramms oder einer Wartungssoftware erfordert. Er erklärt, dass dieses Programm unerlässlich ist, um den Computer zu reparieren und zu verhindern, dass das Problem erneut auftritt. Er behauptet auch, dass diese Lösung kostenpflichtig ist und schlägt Preise zwischen 150 und 500 Euro vor.

Wenn das Opfer zögert oder Zweifel äußert, verstärkt der Betrüger den Druck. Er betont die Gefahr eines endgültigen Datenverlusts und die Dringlichkeit, sofort zu handeln. Er kann sogar einen Totalausfall des Systems vortäuschen, um die Bedrohung glaubwürdiger zu machen. Manchmal behauptet er, dass der Computer bereits von Hackern kompromittiert wurde und ein Diebstahl persönlicher Daten im Gange ist, um die Angst des Opfers zu verstärken und es zur Annahme der Zahlung zu bewegen.

Nach der Zahlung nutzt der Betrüger das Opfer oft weiter aus, indem er ihm monatliche Wartungsabonnements anbietet oder weitere Zahlungen verlangt, um die Reparatur angeblich abzuschließen. In manchen Fällen hinterlässt er absichtlich eine Hintertür auf dem Computer, um später für einen weiteren Betrugsversuch zurückzukehren.

Sich vor Betrügereien mit gefälschter Computerpannenhilfe schützen

Wenn eine falsche Warnmeldung auf Ihrem Bildschirm erscheint und Sie auffordert, eine Nummer für technischen Support anzurufen, handelt es sich sehr oft um einen Betrug. Diese Meldungen stammen in der Regel von einer bösartigen Website oder einer betrügerischen Werbung, die in Ihrem Browser (Google Chrome, Edge, Firefox usw.) geöffnet ist. Klicken Sie auf keine Schaltfläche in der Nachricht und wählen Sie niemals die angezeigte Nummer.

Wenn Ihr Browser scheinbar blockiert ist und Sie das Fenster nicht normal schließen können, finden Sie hier die effektivste Methode, um die Kontrolle über Ihren Computer zurückzugewinnen.

Wie schließt man einen verdächtigen Prozess und scannt seinen Computer?

  1. Öffnen Sie den Task-Manager, indem Sie gleichzeitig die Tasten Strg + Shift + Esc drücken.
  2. Suchen Sie auf der Registerkarte Prozesse nach Ihrem Webbrowser (Beispiel: Google Chrome, Microsoft Edge, Mozilla Firefox).
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den betreffenden Prozess und wählen Sie dann Aufgabenende wie in der folgenden Abbildung gezeigt :
ein blockiertes Programm schließen und Ihren PC vor falschen Warnmeldungen und schädlicher Software schützen
Schließen Sie eine verdächtige Anwendung, um zu verhindern, dass sie bösartigen Code ausführt.
  1. Sobald der Prozess geschlossen ist, starten Sie Ihren Browser neu, ohne die vorherigen Tabs wiederherzustellen, da dies die bösartige Seite erneut öffnen könnte.

Einen Virenscan starten, um Bedrohungen zu entfernen

Nachdem Sie den Browser geschlossen haben, sollten Sie einen leistungsstarken Virenscan durchführen, um zu überprüfen, ob ohne Ihr Wissen Schadsoftware installiert wurde. Sie können ESETs Online-Scan-Tool verwenden, eine zuverlässige und kostenlose Lösung :

  1. Gehen Sie auf die Website und klicken Sie auf Jetzt scannen.
  2. Laden Sie das Scanprogramm herunter und führen Sie es aus.
  3. Folgen Sie den Anweisungen, um einen vollständigen Scan Ihres Systems durchzuführen.
Führen Sie mit dem ESET Online Scanner einen vollständigen Scan Ihres PCs durch, um Viren und Malware zu erkennen und zu entfernen.
Das Tool ESET Online Scanner durchsucht Systemdateien nach möglichen Bedrohungen.

Wenn Bedrohungen gefunden werden, befolgen Sie die Empfehlungen zum Entfernen, um Ihr Gerät zu sichern.

Kollektive Intelligenz: eine Waffe gegen Betrügereien

Sie sind nun gewappnet, um gegen den Betrug mit gefälschtem technischen Support vorzugehen. Wenn Sie die Mechanismen dieses Betrugs kennen und die richtigen Reflexe anwenden, können Sie verhindern, dass Sie in die Falle der Cyberkriminellen tappen. Zögern Sie nicht, diesen Artikel mit Ihren Freunden und Verwandten zu teilen, damit auch sie sich schützen und solche Betrugsversuche erkennen können.

Je mehr Informationen zirkulieren, desto weniger Auswirkungen haben diese Betrügereien.

Im Zweifelsfall ist es immer besser, einen echten Computerpannenhelfer zu kontaktieren. Ein Fachmann kann schnell feststellen, ob Ihr Computer ein echtes Problem hat oder ob es sich um eine betrügerische Manipulation handelt. Er kann Sie auch anleiten, wie Sie Ihr Gerät sichern und verhindern können, dass Ihre Daten kompromittiert werden.

Lassen Sie nicht zu, dass diese Betrüger auf Unwissenheit und Angst gedeihen: Informieren Sie sich, bleiben Sie wachsam und verbreiten Sie die Informationen weiter!

Betrug mit falschem technischen Support melden

Falls Sie auf einen Betrugsversuch durch falschen technischen Support stoßen, ist es wichtig, niemals die angezeigte Nummer anzurufen und keine Anweisungen aus der betrügerischen Nachricht zu befolgen. Um eine Kompromittierung zu vermeiden, schließen Sie umgehend Ihren Browser, indem Sie gegebenenfalls den Task-Manager verwenden, und führen Sie eine vollständige Virenscan durch, um potenzielle Bedrohungen zu erkennen und zu beseitigen. Falls eine Fernsteuerungssoftware installiert wurde, deinstallieren Sie diese umgehend und ändern Sie Ihre Passwörter, um Ihre Konten abzusichern.

Sobald Ihr Computer wieder unter Kontrolle ist, melden Sie den Betrug über die deutsche Meldeplattform für Internetkriminalität (www.bsi-fuer-buerger.de). Beschreiben Sie den Vorfall präzise und geben Sie dabei die betrügerische Nummer, den Inhalt der Warnmeldung sowie, falls möglich, einen Screenshot an. Diese Meldung hilft den Behörden, die Täter zu identifizieren und die Netzwerke der Cyberkriminellen zu verfolgen.

Wenn Sie Ihre Bankdaten preisgegeben haben, ergreifen Sie sofort Maßnahmen bei Ihrer Bank, um weitere unautorisierte Abbuchungen zu verhindern. Für weitere Fragen oder Unterstützung kontaktieren Sie die Hotline der Verbraucherzentrale für Betrugsfälle unter 0800 234 5678. Teilen Sie diese Informationen mit anderen, um zu verhindern, dass weitere Personen in die Falle tappen.

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